Regelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Gut geklaut ist besser als schlecht selber gemacht, könnte dieses Mal das Motto meiner DVD-Empfehlungen sein. In diesen wird das Diebesgut dann in lupenreines Trashkino der 70er Jahre verwandelt.
„Der Polyp“, auch bekannt als „Die Bestie mit den Todesarmen“ treibt 1977 sein Unwesen an der kalifornischen Küste.
Bekannte Gesichter wie Shelley Winters oder John Huston adeln eine italienische Billigproduktion (Tentacoli“), die ihnen vermutlich einen ausgedehnten Urlaub auf den Bahamas spendiert hatte. Das sieht dann so aus wie die Billigausgabe von „Der weiße Hai“, dessen Handlung der Film einfach mal ziemlich komplett (bis in einzelne Einstellungen hinein) übernimmt, nur dass der Hai hier ein Tintenfisch ist, den man mehr ahnt als sieht. Das Ganze ist ein großer Spaß, wenn man sich darauf einlässt, weist aber auch ein paar Längen auf.
Ähnlich schräg ist „Das Haus mit dem Folterkeller“ von 1975, der den großartigen „Augen ohne Gesicht“ von George Franju die Handlung und einem Haufen Unschuldiger die Augen klaut. Eine junge Frau erblindet und ihr besorgter Vater entnimmt erst ihrem Freund und dann, weil die Operation nicht so gut geklappt hat, auch noch ein paar Zufallsopfern die notwendigen Ersatzteile. Die nun Blinden sperrt er in einen großen Käfig in seinem Keller ein. Natürlich sind die alles andere als hocherfreut, und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Im Kino ist gerade eine kleine deutsche Produktion gestartet, die man sich in Magdeburg auf dem Moritzhof ansehen kann. „Der Nachtmahr“ spielt im Deutschland der Gegenwart. Eine junge Frau findet ein merkwürdiges Wesen in ihrem Bett, das mehr mit ihr zu tun hat, als sie anfangs ahnt. Grundlegend erinnert das ein wenig an Andrej Zulawskis „Posession“, aber mit Techno-Soundtrack. Manchmal verhebt sich die kleine Produktion auch ein wenig, aber alles in allem ist es doch feines Genrekino aus heimischen Landen geworden und alleine deswegen schon einen Blick wert.