Haben Sie sich schon mal Gedanken über die Eisheiligen gemacht? Naja, falls nicht, werden Sie spätestens dann Gelegenheit dazu haben, wenn sie den Sommer für kurze Zeit verscheuchen. Es ist aber auch jedes Jahr das gleiche Spiel: Endlich strahlt die Sonne, es ist schön warm, man möchte die Tomaten und andere Pflanzen in ihren Töpfen nach draußen stellen und mit der Gartenarbeit beginnen.
Aber warten Sie damit noch! Ist schließlich nur eine Frage der Zeit, bis die Eisheiligen wieder ihr Unwesen treiben. Was haben die Heiligen eigentlich damit zu tun? Denn so wirklich heilig finde ich das ja nicht! Naja, immerhin zählen die vier samt kalter Sophie zu den Wetterheiligen und die Tage vom 11. bis zum 15. Mai sind ihnen gewidmet. Mamertus war Bischof von Vienne. Ihm folgt der frühchristlicher Märtyrer Pankratius, dann der Bischof von Tongeren, Servatius, und schließlich Bonifatius, ebenfalls frühchristlicher Märtyrer, bevor Sophia – Märtyrin und Mutter dreier geweihter Jungfrauen – uns auch noch frösteln lässt.
Nun hat mir eine Freundin erzählt, dass die Eisheiligen sich nach hinten verschieben. Dabei habe ich meine diesjährige erste Modenschau extra auf den 4. Juni gelegt, um ihnen aus dem Weg zu gehen. Schließlich soll die Sonne scheinen, wenn bei mir ab 15 Uhr mit viel Spaß, Humor und Leichtigkeit meine handgemachte individuell-umspielende Mode präsentiert wird – Kreativität und Überraschungen inklusive. Aber die Eisheiligen können einem immer mal einen Strich durch die Rechnung machen. Eine gute Freundin hat oft Pech mit ihren Partys zum Geburtstag, der an einem der Eisheiligen ist – immer schlechtes Wetter. Sogar im vergangenen Jahr: Bis 17 Uhr schien die Sonne, sie hatte alles draußen aufgebaut und als die Gäste kamen: Wolkenbruch, Wind, Kälte. Da mussten wir doch wieder nach drinnen umziehen. Aber ich bleibe optimistisch. Die Eisheiligen werden uns schon nicht bis zur Modenschau verfolgen.
Ihre Anke Brämer