Carl Adolf von Carlowitz
Der 1771 in Großhartmannsdorf geborene Carl Adolf von Carlowitz wächst als ältester von fünf Kindern des Ehepaares Hans Carl August von Carlowitz und Johanna Agnes Friederike von Carlowitz, geborene von der Schulenburg, auf. Nachdem er die ersten Jahre im Haus seines Vaters von Privatlehrern unterrichtet wird, übergibt dieser ihn nach dem Tod seiner Mutter und im Alter von 15 Jahren einem Artillerieoffizier in Freiberg. Auf diesem Wege soll seine Erziehung und Vorbereitung auf das Militär Gestalt annehmen. 1787 beginnt er seine Laufbahn im Regiment Garde du Corps als Souslieutenant. Bereits 1791 steigt er zum Premierlieutenant auf und ist nur zwei Jahre später Teilnehmer am Krieg gegen Frankreich. In ebendiesem Jahr erreicht Carl Adolf von Carlowitz die traurige Nachricht über den Tod seines Vaters, welcher ihn 1794 aufgrund des enormen Nachlasses und den damit verbundenen Zeitaufwendungen dazu zwingt, vorerst Abschied aus dem Militär zu nehmen. Von Carlowitz erhält aus der Erbschaft die beiden Güter Großhartmannsdorf und Liebstadt und wendet sich zunächst wissenschaftlichen Studien zu, die unter anderem dazu führen, dass er eine der vielfältigsten und größten Bibliotheken jener Zeit in Sachsen besitzt. Mit Persönlichkeiten wie Novalis, Heinrich von Kleist und Gustav Friedrich Dinter beginnt er einen regen Meinungsaustausch. Gemeinsam mit Dinter veröffentlicht er Zeitungsartikel, in denen sich von Carlowitz dafür ausspricht, dass im Lehr- und Erziehungswesen etwas geändert – verbessert – werden müsse. Heinrich von Kleist erhält nicht nur finanzielle Unterstützung durch von Carlowitz, sondern auch ein Verlagsprivileg in Liebstadt. Als äußerst liberaler Adliger steht Benjamin Geißler, der Rebell von Liebstadt und Anführer des sächsischen Bauernaufstandes von 1790, unter von Carlowitz’ Schutz, welcher sein Schloss Kuckuckstein zu einem Versammlungsort für Freimaurer macht. Von Carlowitz heiratet 1797 Maria Josepha Gräfin von Pötting und Persing und wird Vater von insgesamt sechs Kindern, vier Söhnen und zwei Töchtern. 1809 kehrt er in das sächsische Heer zurück und nimmt sogleich am Schlag gegen Österreich teil, woraufhin er Major wird und ein „Jägerkorps“ aufstellen soll. Bereits drei Jahre später erhält er die Stelle des Oberstlieutenant, nicht einmal ein Jahr darauf wird er zum Oberst. 1813 dringen die Russen und Preußen nach Sachsen vor, was von Carlowitz veranlasst, sich dem Kampf gegen Napoleon anzuschließen. Ende April 1813 ersucht er seinen König Friedrich August I. entsprechend der Vorstellungen der Preußen und Russen zu handeln. Dieser Versuch schlägt jedoch fehl und Sachsen bleibt weiterhin Frankreich überlassen, was dazu führt, dass von Carlowitz, als er die Antwort seines Königs überbringen will, zum Kriegsgefangenen der Russen erklärt wird. Obwohl sein Wunsch auf Entlassung aus dem sächsischen Heer abgelehnt wird, tritt er zu seinen Verbündeten über und wird folglich Adjutant von Freiherr vom Stein. Nach Napoleons Niederlage im Oktober 1813 und der darauf folgenden russischen Übernahme der Verwaltung Sachsens, gehört von Carlowitz nun der Führung des sächsischen Kriegswesens an. Zum Ende desselben Jahres erlangt er den Titel des russischen Generalmajors bis er 1815 aus sächsischen Diensten entlassen wird und fortan als preußischer Armeegesandter in der österreichisch-italienischen Armee dient. Nur ein Jahr später wendet er sich der Inspektion der Landwehr in Halle und danach in Merseburg zu, bis ihm 1821 für drei Jahre das Kommando über Magdeburg anvertraut wird. 1824 bekleidet von Carlowitz das Amt des Vizegouverneurs von Mainz und behält dieses für fünf Jahre. Danach hat er schließlich das Amt des Gouverneurs von Breslau inne, dass er bis zu seinem Tod 1837 fortführt.