Was ist in unserer Stadt hindernisfrei?

MMKT_FührungMagdeburg erleben – ohne Hindernisse. Angebote der MMKT machen es möglich.

Eine öffentliche Stadtführung hat ihre Hindernisse. Das wissen die Stadtführer/innen und halten diesbezüglich die Augen auf.

Ein Spaziergang am Fürstenwall ist schön, doch mit einem Rollstuhl oder Rollator hat er seine Tücken. Wo die Hindernisse in der Stadt zu finden sind bzw. wo eben gerade nicht, das wurde von der Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH (MMKT) zusammengetragen uns ist als Prospekt im Internet einsehbar. Titel: „Otto für alle“. Wenn auch nicht umfassend, so sind zwölf Hotels vom Herrenkrugpark bis zur Jugendherberge begutachtet und aufgelistet worden, von Zugänglichkeit bis zu behindertenfreundlichen Zimmern, Parkplätzen und ggf. Bringedienst für Senioren. Außerdem werden den Besuchern der Stadt Rundgänge aufgezeigt, die hindernisfrei zu absolvieren sind. Hinzu kommen barrierefreie Sehenswürdigkeiten, Gas-tronomie sowie Toiletten in der Innenstadt. Gerade letzteres ist oft ein Problem, ist von Annett Gassauer zu erfahren, die am Prospekt mitgearbeitet hat. Jeder einzelne aufgeführte Ort wurde persönlich überprüft. Dabei stellte sich u.a. heraus, dass einige Behindertentoiletten nur über Stufen erreichbar waren …  Seit einiger Zeit gibt es zudem  Travel Guides für barrierefreie Stadtführungen in der Tourist-Information. Durch spezielle Geräte und Kopfhörer können Teilnehmer eines Rundganges die Stadtführer besser verstehen, weil sie individuell über die Lautstärke entscheiden können. Die Geräte eignen sich besonders für Personen mit Hörschäden und lassen den Rundgang trotz Stadtgeräusche zum hörbaren Erlebnis werden. Das Interesse bitte bei der Buchung angeben. Außerdem bietet Magdeburg-Tourist Stadtführungen mit Elektromobilen an, die nächste am 18. Juli. (ab)
Informationen über barrierefreie Angebote unter www.magdeburg-tourist.de

Wheelmap: Karte für rollstuhltaugliche Orte

Unterwegs mit dem Rollstuhl … in einer Stadt, in der man sich nicht auskennt. Welche gastronomischen Einrichtungen sind ohne Probleme zugänglich? Wie gestaltet sich die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel? Können Museen, Hotels, Geschäfte ohne Umstände erreicht werden? Mit „Wheelmap“ gibt es im Internet und als App eine Plattform, die mobilitätseingeschränkten Menschen die freie Bewegung erleichtern soll. Mit einer Karte zum Suchen, Finden und Markieren rollstuhlgerechter Orte.
Gestartet wurde das Projekt 2010 vom Sozialhelden e.V. in Berlin. Ziel des Vereins, der sich mit diversen Projekten engagiert, ist es, Menschen für gesellschaftliche Probleme zu sensibilisieren und zum Umdenken zu bewegen. Nach Angaben der Sozialhelden ist wheelmap.org die umfangreichste Datensammlung zur Rollstuhlgerechtigkeit öffentlicher Orte. Mehr als 530.000 Orte weltweit wurden inzwischen markiert.
Jeder kann sich daran beteiligen und Orte, die noch nicht auf der Karte eingetragen wurden, hinzufügen. Auch Bilder können hochgeladen werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, in Kommentaren zu den Orten die Situation genauer zu erläutern. Das Ganze funktioniert nach einem Ampelsystem, das die Rollstuhltauglichkeit diverser Gebäude und den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln kennzeichnet. Grün bedeutet: Der Ort mit all seinen Räumen ist rollstuhlgerecht. Bei einer gelben Markierung muss mit Einschränkungen gerechnet werden – der Ort ist prinzipiell zugänglich, aber eben nicht alle Räume. Und rot kennzeichnet die Orte, die für einen Rollstuhlfahrer nicht zugänglich sind.
Sucht man auf der Karte nach Magdeburg, überwiegen auf den ersten Blick die grünen Markierungen. Doch auch gelbe und rote sind noch ausreichend vorhanden. Zudem sind etliche Orte mit einem grauen Symbol versehen – soll heißen, dass es dazu noch keine Informationen gibt. Es besteht also noch Nachholbedarf bei der Kennzeichnung rollstuhl(un)tauglicher Orte. (th)
wheelmap.org

Unterstützung Hilfebedürftiger im täglichen Leben

Menschen helfen Menschen“ – diesem Grundsatz hat sich der VBU, Verein Barriereloses Umfeld e.V., verschrieben. Mehr als 60 ehrenamtliche Helfer unterstützen die Vereinsarbeit. „Wir möchten Menschen im Alltag helfen, die mit einer Behinderung leben müssen oder aus anderen Gründen unsere Hilfe benötigen“, sagt Geschäftstellenleiter Reinhard Körner.
Die Unterstützung durch Vereinsmitglieder und Ehrenamtliche ist vielfältig. Begleitdienste zu Ärzten, Ämtern und Behörden können in Anspruch genommen werden – dazu zählt auch das Ausfüllen von Formularen oder Anträgen. Auch bei Einkäufen oder Spaziergängen sind die Helfer zur Stelle. Wer sich im Umgang mit Computern nicht sicher fühlt, findet ebenfalls beim VBU Hilfe. Der Verein ist zudem Partner des 1. FC Magdeburg und betreut Fußballfans mit Behinderung. Nicht nur für sportliche Veranstaltungen, sondern auch für kulturelle Unternehmungen – von Kino bis Theater – organisiert der VBU die Begleitung.
Wer Fragen zum Thema barrierefreies Wohnen hat, kann sich ebenso an den VBU wenden. Der Verein arbeitet aktiv im Netzwerk „Gute Pflege Magdeburg“ mit – gemeinsam mit Vertretern von Wohnungsunternehmen, der Landeshauptstadt Magdeburg und anderen sozialen Hilfsdiensten. Das Netzwerk soll Menschen mit Pflegebedarf die Rückkehr in die eigene Wohnung nach einer Krankenhausentlassung erleichtern, u.a. durch das Bereitstellen notwendiger Informationen, durch  Beratungstage, Pflegekurse sowie Veranstaltungen in den Alten- und Service-Zentren zu Themen des Alters und des Älterwerdens. Auch der besondere Unterstützungsbedarf für an Demenz erkrankte Menschen und deren Angehörige soll berücksichtigt werden.
An zwei weiteren Projekten arbeiten die Mitglieder des VBU derzeit. Zum einen soll die Inklusion von Flüchtlingen gefördert werden. „Bei dem anderen Projekt geht es um einen Garten in der Diesdorfer Wuhne, den wir angemietet haben“, erklärt Vereinsmitglied Kornelia Toussaint. „Dort haben Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit, zusammenzukommen und sich auszutauschen. Dazu sind noch Umbauarbeiten notwendig, um den Garten komplett barrierefrei zu gestalten.“ (th)
www.vbu-verein.de