Freitags Lust&Liebe: Wie viel Nähe braucht Romantik?

Freitag_neuAn der Romantik scheiden sich die Geister. Manche verbinden damit Kitsch, Gefühlsduselei, überholte Vorstellungen aus einer vergangenen Epoche, sie passe nicht mehr in die heutige Zeit. Andere sagen, gerade in der heutigen Zeit brauche es ein Gegengewicht zum nüchternen funktionsorientierten Alltag. Und manche verkaufen künstliche Romantik. Aber was ist Romantik eigentlich? Es kann für jede/n etwas anderes sein. Was eine/r mag, kann für andere furchtbar sein. Die einen mögen Kerzenlicht und Schmusemusik, andere schwärmen für eine schöne Landschaft, Sonnenauf- und -untergänge oder rote Rosen.

Auch eine einfache Umarmung kann Romantik sein. Beim Kuscheln werden im Körper Bindungshormone ausgeschüttet, die machen uns glücklich und halten gesund. Studien belegen sogar, dass Wunden schneller heilen, wenn man kuschelt … Nicht zufällig ist im Januar „Weltknuddeltag“. Von zwei Amerikanern erfunden, um die Zeit zwischen Weihnachten und Valentinstag liebevoll zu füllen, zwischen „Fest der Liebe“ und „Tag der Liebenden“. Gerade in der düsteren Jahreszeit haben wir den Wunsch nach Nähe, Wärme, Geborgenheit. Die Knuddel-Initiative soll uns erinnern, diesen Bedürfnissen einen gebührenden Platz im Alltag einzuräumen. Dass dieser „Feiertag“ sich in den vergangenen 30 Jahren weltweit verbreitet hat, zeigt die Sehnsucht danach. Doch Berührung ist nicht gleich Berührung. Es kommt darauf an, welche persönliche Bedeutung wir dem Körperkontakt und dem Gegenüber geben. Finden Sie für sich heraus, was Ihnen und Ihrer Partnerschaft gut tut. Wie romantisch Sie sein wollen. Schenken Sie sich Aufmerksamkeit. Ob mit Musik und Kerzenschein, kleinen Gesten im Alltag, einem Kuschelabend oder einem romantischen Wochenende zu zweit.
Alles Liebe wünscht
Dr. Torsten Freitag, Sexualtherapie
und Paarberatung im Allee-Center